Weibliche Führungskräfte haben es nicht leicht, sich in den Sportvereinen auf Vorstandsebene durchzusetzen. Sie treffen dort oft auf Vorurteile über ihre fachliche oder persönliche Erfahrung für ein Ehrenamt.

Gleichzeitig bilden und qualifizieren sich immer mehr Frauen im organisierten Sport, um professionelles arbeiten und strategisches Netzwerken zu pflegen und zu perfektionieren.

Mit der angehenden Doktorandin Waltraud Mudrich konnten wir ein engagiertes Mitglied für diese Funktion finden und qualifizieren, so der 1. Vorsitzende Muhammed Kocer.

Auf die Frage hin, wo sich Waltraud Mudrich im Verein sieht, kam die folgende Antwort:
Ich möchte persönliche und strukturelle Grenzen zu überwinden. Das hat viel damit zu tun, dass ich aus meinem beruflichen Kontext an der Bergischen Universität Zeit mit Menschen verbringe, die unterschiedliche berufliche und private Erfahrungen gemacht haben, dass ich neugierig auf neue Projekte und Entwicklungen bin und kein Problem damit habe, sogenannte dumme Fragen zu stellen.

Die meisten Personen, denen ich begegne, würden mich wahrscheinlich als positiv, optimistisch oder Macherin bezeichnen.

Ihr Aufgabengebiet ist sehr umfangreich, jedoch arbeiten wir innerhalb unserer Strukturen kooperativ und Schritt für Schritt. Neben den zahlreichen organisatorischen Aufgabengebieten werden zudem Kontakte zu Menschen aus einem breiten Spektrum an Funktionen, Regionen und Geschäftsbereichen aufgebaut und gepflegt. Und das ist in unserem Verein nicht einfach, da wir sehr viele interessante Projekte erfolgreich umsetzen.

Als Sportverein haben wir 2020 und 2021 vor allem in die nächste Generation von Ehrenamtler:innen investiert und Strukturen für den einfachen und niederschwelligen Zugang zum Ehrenamt geschaffen. Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig die persönliche Bindung und das Netzwerk im Verein ist. Viele uns bekannten Vereine haben die Pandemie nicht überlebt oder vegetieren vor sich hin. In einem der Vereine im Umfeld musste der Vorstand eine 72-jährige Übungsleiterin reaktivieren, weil man es nicht geschafft hat, Nachwuchs im Ehrenamt auszubilden und vor allem zu halten.