"Shisak" und "Kuman" waren die häufigsten Begriffe, die in der Turnhalle der Friedensgrundschule zu vernehmen waren. Hierbei handelte es sich nicht um fremdländische Speisen oder Cocktails, sondern um klare Anweisungen von Komi Bernard Agbopletou, beispielsweise an die sogenannten "Weißgürtel". Dieses sind die Anfänger im Taekwondo, die ihre Prüfung zum untersten Schwierigkeitsgrad, dem 9. Kup, absolvierten. Nach "Shisak" wird eine Übung begonnen und bei "Kuman" diese beendet.
Den Anfang der Prüfungen von Taekwondo Team Kocer e.V. machten Virginia, Kathleen, Christian und Gianluca. Die vier Kinder haben erst vor kurzem mit dem Taekwondo-Sport angefangen und waren entsprechend nervös. Unter den genauen Blicken von etwa 70 Zuschauern, meist Eltern und Großeltern vom Taekwondo-Nachwuchs, meisterten die Kleinen die acht ersten Grundfiguren, die aus Schlägen und Tritten bestehen, dafür sehr souverän. Genau beobachtet wurden sie vom Prüfer Agbopletou. Dieser achtete auch darauf, dass neben der sportlichen Leistung auch die Grundregeln eingehalten wurden. So dürfen Übungen erst begonnen oder beendet werden, wenn der Lehrer, der auf koreanisch "Sabon Nim" heißt, dieses deutlich mitteilt.
Neben der exakten Ausführung von Anweisungen waren auch andere Grundeigenschaften vom Taekwondo in Dortmund gefordert. So ist das Erlernen der koreanischen Grundbegriffe ebenso fester Bestandteil wie auch die korrekten Umgangsformen. So gehört das freundliche Grüßen zu Beginn und am Ende einer Übung ebenso zum "guten Ton" wie Schweigen während Aktive ihre Prüfung absolvieren. So manche Schullehrerin wäre überrascht gewesen, wie lange Kinder konzentriert einen Vorgang verfolgen können. Die Teilnehmer der höchsten Kup-Prüfungen des Tages, der Prüfung des grünen Gürtels, mussten weit über dreieinhalb Stunden warten, ehe sie ihre Übungen absolvieren durften. Daher hatten alle die fröhliche Stimmung nach der Prüfung kurz vor Weihnachten verdient. Insgesamt stellte Taekwondo Team Kocer 25 Prüflinge in mehreren Schwierigkeitsgraden.