Die Nordrhein – Westfälische Taekwondo Union (NWTU) richtete ihre zweite Dan Prüfung, die sogenannte Schwarzgurt Prüfung für Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen in Dortmund aus.

Vorreiterrolle der NWTU

Richard Solarski, Landesprüfungsreferent der NWTU war seinerzeit einer der Impulsgeber für diese Veranstaltung. Dabei müssen die Prüflinge nicht ein anderes Prüfungsprogramm absolvieren andere Schwarzgurte. Hier muss man nur auf die körperlichen Einschränkungen Rücksicht nehmen.

v.l.n.r. Muhammed Kocer, Stefanie Dumrath, Turgay Ertugrul

Als Prüfergremium wurde für diese Dan-Prüfung Turgay Ertugrul aus Essen, Stefanie Dumrath aus Köln und Muhammed Kocer vom ausrichtenden Verein Taekwondo Team Kocer eingeladen. Für diese Sonderprüfung brachten alle drei Bundesprüfer fachliche oder berufliche Qualifikationen im Themengebiet der Inklusion mit. Zudem nahm Arndt Mallepree, als Beauftragter der Deutschen Taekwondo Union teil

Prüfung auf hohem Niveau

Ein besonderes Highlight war die Teilnahme von Christopher Frömmgen, einen Para-Sportler, welcher letztes Jahr bei der Weltmeisterschaft die Goldmedaille errungen konnte. Besonders hier ist es Wertzuschätzen, wenn Leistungssportler weiter ihren sportlichen Werdegang  vorantreiben und nicht sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen.

Dass sich die anwesenden vier Teilnehmer sehr gut auf diese Prüfung vorbereitet hatten, wurde klar vom Prüfungsvorsitzenden Turgay Ertugrul beschrieben. Die von der Prüfungsordnung der Deutschen Taekwondo Union (DTU) geforderten Vorgaben wurden voll erfüllt.

Nicht als Selbstverständlichkeit betrachten

Dabei ist „Inklusion“ nicht immer selbstverständlich, so Kocer. Kampfsport hat zwar einen inklusiven Charakter, jedoch sind viele Vereine immer noch sehr distanziert zu diesem Thema. Selbst in Dortmund, wo knapp 20 Gruppen und Vereine Taekwondo betreiben, gibt es nur 1-2 weitere Vereine. Das liegt auch oft daran, dass viele Vereine auch händeringend Trainer suchen. Und dann sich noch für gesellschaftliche Themen begeistern. Das ist sicherlich zu viel.

Auf die Frage, ob es sofort bei uns im Taekwondo Team Kocer geklappt hat, würde ich mal ein klares NEIN nennen. Wer sich mit dem Thema und vielen anderen beschäftigt, weiß auch die zahlreiche Arbeit. Aber wenn es klappt, dann ist es wie so oft im Leben einfach nur schön.

Wer Fragen zum Thema Inklusion im Taekwondo-Sport hat, kann sich gerne beim Para-Beauftragten des Landesverbandes Arndt Mallepree erkundigen.